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Interne Kommunikation in Zeiten des Wandels

Internal Communication & Employer Branding | 10 May 2025
Natascha Kunath
Natascha Kunath

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H/Advisors Deekeling Arndt eröffnete am 5. Mai 2025 als Gastgeber die Fachtagung Interne Kommunikation, gemeinsam mit beyond – Fachmedium für interne Kommunikation und School for Communication and Management (SCM). Natascha Kunath von H/Advisors Deekeling Arndt und Adaora Verena Geiger von H/Advisors Maitland, beide Mitglieder der Transformation Task Force, schafften dabei Visibilität für die Relevanz der Internen Kommunikation bei (globalen) Transformationen. Rund 50 Gäste, viele aus namhaften Konzernen, verfolgten die Podiumsdiskussion.

Das Panel war hochkarätig besetzt mit Dr. Sarah Rötzer von DKV Mobility, Maximilian Floegel von DB Schenker, Michael Kattau von Bosch Mobility und unserer Kollegin Adaora Geiger. Geleitet wurde die Diskussion von Natascha Kunath als Impulsgeberin und Moderatorin.

Die Teilnehmer:innen stehen in ihren Unternehmen vor verschiedenen Transformationsherausforderungen:

  • Bosch als ursprünglich klassischer Hardware-Anbieter baut sein Geschäftsfeld der Software-Defined Vehicles kontinuierlich aus und steht hier im starken Wettbewerb mit China.
  • DB Schenker als frühere Deutsche Bahn-Tochter muss nach dem Verkauf an den dänischen DSV-Konzern rund 70.000 Mitarbeitende ins neue Unternehmen integrieren.
  • DKV als europaweiter, innovativer Anbieter von B2B-Mobilitätsdienstleistungen auf Wachstumskurs muss neue Mitarbeitende ins Unternehmen integrieren und die Belegschaft auf dem Zukunftskurs mitnehmen.

Die zentrale Erkenntnis des Abends: Die Interne Kommunikation ist und bleibt der Treiber der Transformationsvorhaben globaler Unternehmen. Denn sie beeinflusst das Verständnis für Veränderungen und die Bereitschaft der Mitarbeitenden, diese mitzugehen. Sie vermittelt Ziele und die Notwendigkeit des Change, ordnet ihn ein. Sie fängt Vorbehalte ein und nimmt Ängste. Sie schafft Transparenz, indem sie die Mitarbeitenden über Stände und Entwicklungen auf dem Laufenden hält. Sie bindet die Belegschaft ein, stiftet Identität und motiviert. Dabei entscheidend: Empathie; verstehen, was die Mitarbeitenden brauchen, welchen Wissenstand sie haben, worüber sie sich sorgen – und sie mit den entsprechenden Inhalten und Formaten abzuholen.

Eine zentrale Rolle kommt dabei den Führungskräften zu, und hier ganz besonders dem mittleren Management. Als Vertrauensperson und erster Ansprechpartner ihrer Teams sind sie die wichtigsten Kommunikations-Multiplikatoren. Daher gilt es, sie vom Nutzen der Transformation zu überzeugen. Wichtig sei hier eine authentische und nahbare Kommunikation zwischen Geschäftsführung und dem mittleren Management.

Die Panel-Teilnehmenden berichteten aus der Praxis, wie sie internationale Transformationen in ihren Unternehmen erfolgreich gestalten: Zum Beispiel mithilfe von Corporate Influencern, über die lokale Adaption von zentral zur Verfügung gestellten Materialien oder internationale Streams. Außerdem hoch im Kurs: Gamification wie z. B. internationale Quiz. Und ganz entscheidend: die Einbindung der Mitarbeitenden z. B. über Q&A-Sessions, digitale Feedback-Kanäle oder regionale transformation talks. Dabei gilt: Um die Motivation aller aufrechtzuerhalten, sollten Erfolge sichtbar gemacht und auch gefeiert werden. Außerdem wichtig: Den internationalen Kommunikator:innen Freiräume zu geben. Die Unternehmenskommunikation sollte zentral ein Grundrauschen erzeugen, aber keine starren Muster vorgeben. Eine Möglichkeit sei, Kommunikationsziele vorzugeben statt sämtlicher Formate und die internationalen Teams bei der Ideenfindung einzubinden.

Diskutiert wurde auch über eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit: Wie mit Fake News und Gerüchten umgehen? Ein Erfolgsrezept: Schneller sein als der Flurfunk, Reaktionen zu antizipieren und entsprechend vorbereitet sowie ehrlich, transparent und faktenbasiert zu informieren. Lieber proaktiv und offiziell Inhalte auszugeben, damit sich z. B. keine Screenshots oder Fotos aus Videocalls im Unternehmen verbreiten. Und bei Fake News: schnell zu reagieren und Dinge klarzustellen.

Zuletzt durfte das Publikum abstimmen, welchem Thema sich das Podium zum Abschluss der Paneldiskussion widmete. Die Wahl: Wie kann man trotz der Informationsflut mit seinen Botschaften zu den Mitarbeitenden durchdringen? Durch Relevanz und Exklusivität der Inhalte, so der Tenor. Eine Möglichkeit hier: die authentische Einbindung des Vorstands, z. B. in kurzen Videos oder Streams. Zudem sei wichtig zu antizipieren, was der jeweilige Bereich, die jeweilige Ebene tatsächlich braucht. Weniger sei mehr, denn die Zeit sei v. a. bei den Führungskräften knapp. Außerdem wichtig: Eine klare Sprache und eine Auswahl an Formaten, aus denen jeder das auswählen kann, was für sie oder ihn passt. Entscheidend sei auch regelmäßig zu testen und zu messen, wie die Angebote angenommen werden – und entsprechend nachzujustieren. Formate sollten Spaß machen, um in der Konkurrenz mit dem privaten Social-Media-Konsum zu gewinnen. Aber: Das richtige Maß sei hier wichtig, um die täglichen Arbeitsabläufe nicht zu stören.

Ein spannender und lebhafter Austausch zwischen den Podiumsteilnehmer:innen und dem Publikum entspann sich anschließend bei den Publikumsfragen. Die drängendsten Themen hier: Wie können Nicht-Digital-Natives für den digitalen Change gewonnen werden? Wie erreichen wir Blue-Collar-Mitarbeitende und wie gehen Unternehmen mit dem Thema Künstliche Intelligenz um?

Das Fazit der Veranstaltung: Unternehmen befinden sich in der Dauertransformation und die Interne Kommunikation ist der Schlüssel, um die Mitarbeitenden für den Weg in die Zukunft zu mobilisieren und zu befähigen.

 

 

Natascha Kunath, Managing Director

H/Advisors Deekeling Arndt

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