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Automotive: Mit Kommunikation in die Vorwärtsbewegung kommen

Corporate Communications11 Sep 2025
Olaf Arndt
Olaf Arndt

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Die Automobilbranche in Deutschland steckt in der Krise. Mir ihr stehen auch ihre Zulieferer unter massivem Handlungs- und Veränderungsdruck. In dieser angespannten Lage wird häufig übersehen, wie entscheidend gezielte Kommunikation bei der Bewältigung der Krise und für die unternehmerische Vorwärtsbewegung ist.

Zulieferindustrie im Umbruch: Kommunikation ist im Krisenmodus der Schlüssel

Die Transformation der Automobil- und Zulieferbranche ist längst in vollem Gange. Doch statt einer klaren Aufbruchsstimmung dominieren Unsicherheit und Anpassungsdruck. Und das, obwohl die neue Bundesregierung wichtige Weichenstellungen angekündigt hat, die der Automobil- und Zulieferindustrie neue Impulse und neuen Auftrieb geben sollen. 

Gestern noch als gefragte Partner im etablierten Wertschöpfungsmodell der OEMs unterwegs, stehen viele Zulieferer heute vor einem doppelten Problem:  

  • Langfristig müssen sie ihr Geschäftsmodell und Portfolio neu ausrichten – mit Blick auf neue Technologien, alternative Absatzmärkte und, in manchen Fällen, völlig neue Geschäftsfelder.  
  • Gleichzeitig zwingt die wirtschaftliche Lage zu schnellen Reaktionen: Hohe Kosten, sinkende Nachfrage und eine schwächelnde E-Mobilität setzen den Unternehmen massiv zu. 

Unternehmen stecken im Dilemma: In der Krise kommen sie vielfach nicht um Restrukturierungsmaßnahmen herum. Doch wenn die neue Strategie greift und das Geschäft wieder anzieht, sind junge Talente und Fachkräfte, die fit für die neuen Aufgaben sind, ein entscheidender Erfolgsfaktor. Aber die sehen aktuell eher Perspektiven in anderen Branchen, wie der Sicherheits- und Rüstungsindustrie, die florieren. 

Kommunikative Gratwanderung: Transparenz trotz Unsicherheit

Viele Zulieferer müssen einen Balanceakt schaffen: Zum einen geht es um akutes Krisenmanagement, zum anderen darum, langfristig zukunftsfähig zu bleiben. Restrukturierung und Personalanpassungen sind oft unvermeidlich – doch sie bleiben nicht ohne Folgen: 

  • Verunsicherung und Veränderungsmüdigkeit in den Belegschaften wachsen, besonders wenn bereits gestartete Strategiewechsel nicht die erhoffte Dynamik entfalten. 
  • Eine reine Rückzugsstrategie birgt Risiken: Sie kann dazu führen, dass Unternehmen Vertrauen verspielen – bei Mitarbeitenden, Mitbestimmungsgremien und auch in der politischen Debatte. 

Kommunikation kann keine wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern, aber sie kann Orientierung schaffen – und das ist in einer solchen Phase entscheidend. Wer transparent macht, welche Entscheidungen warum getroffen werden und wie das Unternehmen mit den Herausforderungen umgeht, bleibt handlungsfähig und im Dialog. 

Zukunftsfähigkeit herausstellen

Daher geht es nicht nur um Krisenkommunikation, sondern auch darum, den Blick nach vorn zu richten. Denn selbst in schwierigen Zeiten muss die Grundlage für eine Zukunft nach der Krise geschaffen werden. Dazu gehören: 

  • Eine Innovationskultur, die nicht nur technologische Entwicklungen fördert, sondern auch neue Wege der Zusammenarbeit ermöglicht. 
  • Ein klares Verständnis, welche neuen Wertschöpfungspotenziale es gibt – und welche Kompetenzen dafür nötig sind. 
  • Ein gestärkter Teamgeist, um gemeinsam durch herausfordernde Zeiten zu gehen. 

Die Zukunft der Zulieferindustrie hängt nicht nur von technologischen Innovationen ab. Mindestens genauso entscheidend ist, wie Unternehmen den Wandel intern und extern kommunizieren. Kommunikation kann helfen, Vertrauen zu bewahren, Orientierung zu geben und den Anspruch auf Zukunftsgestaltung glaubwürdig zu untermauern. 

Olaf Arndt, Senior Partner & CEO

H/Advisors Deekeling Arndt

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